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Hewlett-Packard
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HEWLETT PACKARD: Primary Multiplex Analyzer
Model 3779C (opt 001)

 
HP 3779C, vorne. Scottland, 1982.

Der von der Hewlett-Packard-Division in South Queensferry, Schottland entwickelte und gefertigte Primary Multiplex Analyzer wurde von HP in den Versionen 3779A/B im Jahr 1979 vorgestellt.  Er trug dem Bedürfnis nach einem All-in-one Test- und Prüfgerät in der rasch wachsenden Telefon-Infrastruktur Rechnung, und ermöglichte es vorallem Telefongesellschaften Routinemessungen in der ersten Stufe (Primary) der Übermittlungs-Hierachie vorzunehmen.  Gegenstand der Messungen sind die in den frühen 1970er Jahre standardisierten Kodier- und Messverfahren zur Übertragung von pulscodemodullierten (PCM) Telefongesprächen im Multiplexverfahren bis 2048 kBit/s.

 
HP 3779C, Tastaturfeld, aufgenommen während der Restauration. Scottland, 1982.

Der Primary Multiplex Analyzer vereint umfangreiche analoge wie digitale und gemischte Messverfahren, unterstützt durch einen properitären HP 16-Bit Mikroprozessor. Das macht das Gerät - aus einer historischen Sicht - zu einem sehr spannenden, geradezu bahnbrechenden Instrument seiner Zeit; aus technischer, elektronischer Sicht zu einem vielschichtigen, in Verständnis und Wartung  sehr anspruchsvollen Gerät:
Auf über 30 gesteckten Einzelplatinen realisiert der 3779C einen kompletten analogen und digitalen Messplatz (jeweils mit Sender und Empfänger), ein Schaltnetzteil mit insgesamt fünf Betriebsspannungen, ein vollständiges Computersystem mit Speichern und Ein- und Ausgabe, sowie eine HP-IB-Schnittstelle. Technologisch sehr bemerkenswert ist der zentrale Synthesizer, der aus einem ROM digitale Sinuswerte (oder Rauschwerte) liest und die Phase über Inkrementation variiert.

 
HP 3779C, Abbildung aus dem Service Manual. Schottland, 1983.

Alle Funktionseineiten werden über den Adressbus der CPU angesprochen und durch den Datenbus an die Messaufgabe angepasst und skaliert. Im Festwertspeicher des Mikroprozessorsystems sind neben den stadardisierten Messabläufen auch etliche Dutzend Testroutinen hinterlegt, mit denen sich einzelne Pfade oder mehrere Einheiten in Sender und Empfänger abprüfen und justieren lassen.
Diese hinterlegte "Items" können auch bei der Fehlerbehebung herangezogen werden, wobei sich darüberhinaus durch eine universelle Serviceroutine die Werte von Adress- und Datenbus über die Tastatur setzen und somit ganz eigene Messaufbauten erstellen lassen.
Auf mehreren Platinen sind hochpräzise aktive Filter (analog wie digital) realisiert, die eine Selektion bei Rausch- oder Gütemessungen über gewichteten Übertragungskurven ermöglichen.
Geräteeinstellungen und Messverfahren lassen sich in einem nichtflüchtigen Kernspeicher ablegen.

 
HP 3779C, Detailansicht des A28-boards: Fädelspeicher mit Steuerlogik Scottland, 1982.

Nach Angaben aus South Queesferry wurden zwischen 1978 and 1994 etwas mehr als 2100 Instrumente in allen Versionen gefertigt. Der Neupreis eines Geräts lag (ohne Optionen) bei etwa 27k $, laut deutscher Preisliste 1983 bei 66.000 DM (die Option 001 bei zusätzlichen 5500 DM).

Collectors Note:
The instrument arrived the Museum in a poor, not working condition. Apparently the unit was a long-way runner. It powered up but didn´t start  its selftest routines and didn´t show a screen display. Many thanks to Hugh Walker, Scotland who donated the HP Archive Service Manual from Scotland to the Museum in Cologne, so the HP 3779-project could begin. First I was able to fix a failure in the power supply unit. The other key problem was a faulty CPU ship.
Special thanks to Marc Mislanghe and his HP Memory Museum, located in France. Marc donated another A16 CPU-board to this project. With a new CPU and an evaluated ROM, the main system in the 3779C started up correctly, and allowed the unit to begin the test-sequences.   
Because of its complex concept I need much time to bring this unit in a working condition and fix most of the 37 faults indicated during startup and by testing additional units (For example, substituting  a burned miniature-fuse on a digital board fixed 16 faults in one go).
After more than 30 years since introduction the instrument seems to be  "a little bit moody": a particular fault in the selftest during startup, passed after 30 minutes warmup. Some failure-indications apparently do not seem to affect a real measurement.
Suboptimal are the power supply design and cooling; quirky are the Notchfilters because of their sensitivity. Very complex is troubleshooting the synthesizer boards A13, A14 and A15: even the several hundred page service manual recommends board substitution in case of an error in the synthesizer program or digital attenuator program.  There are several clocks you have to maintain.
The keys of the keyboard are not serviceable, you must press them a dozen times, if they dont work. The CRT-unit of the instrument here is a little bit "nervous" at times. But overall: because of its unbelievible innovative and well documented  electronics design, the 3779C is one of my favorites.

Kennwerte:
Betriebsarten          Analog-Analog, Analog-Digital, Digital-Analog, Digital-Digital
Messverfahren:       Verstärkung/ Dämpfung (absoluter Pegel, Leistungspegel)
                            PCM-Inband und -Outband-Messungen
                            Übertragungsverhalten (psophometrisch)
                            Rx/ Tx-Messungen
Frequenzbereich:     300 Hz ... 40 kHz (analog)
                            PCM30-Rahmen bei 2048 kBit/s

Abmessungen:        (426 x 234 x 603) mm
Gewicht:                26 kg

References:
HEWELTT PACKARD: Operating and Programming Manual 3779D Primary Multiplex Analyzer  (including Options 001, 002, 003) Hewlett-Packard Limited, South Queensferry 1982.
HEWLETT-PACKARD: Service Manual 3779C/D Primary Multiplex Analyzer, No. 03779-90014.
South Queensferry, April 1983

HEWELTT PACKARD: "Automated Testing of PCM Communications Equipment with a Single Self-Contained Instrument" in Hewlett Packard Journal Volume 31 Nr 1, USA, January 1980. 

HEWLETT PACKARD: Unternehmensbereich Elektronische Meßtechnik. Preisliste 1983. Frankfurt am Main. 1982.
 
  
  
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Computersysteme
Digitaltechnik
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