Electronic Associates Corporation ( EAI )
Analog/Hybrid Computing System TR-580
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EAI TR-580 Analog/ Hybrid Computing System Ser. No. 164.
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Zwei EAI TR-580 Analogrechner sind seit 2015
Bestandteil der Sammlung! Nach ihrer Ausmusterung an der RWTH Aachen
gelangten beide Rechner zunächst in das
Aachener Computermuseum um Prof. Ameling; das Aachener Institut konnte
die Sammlung
aber leider nicht halten und löste das Museum 1998 auf.
Für die Exponate dieser einzigartigen Sammlung begann eine
wahrhafte Odyssee: Teilung, teileweise Verschiffung (Sammlung SAP),
Zwischenlagerung in
(undichten) Hallen, Buntmetallräuber, Verschrottung.
Glücklicherweise fanden sich auf dem Weg auch Enthusiasten,
die einige Rechner und Maschinen erhalten konnten.
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Reste der Aachener Computersammlung, Foto: ca. 2012. Quelle:
Robotrontechnik-Forum unter http://www.robotrontechnik.de
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Die Aufnahme oben zeigt einen Blick in
eine Dortmunder
Lagerhalle, die noch Teile der Sammlung aufgenommen hatte. Unten rechts
ist halb verdeckt die auch oben abgebildete EAI TR-580 auf Paletten zu
erkennen.
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EAI TR-580 Analog/ Hybrid Computing System. Abbildung aus dem
EAI-Report No. 12, Sept 1967.
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In der
PACE-Produktlinie von EAI findet sich der 1967 vorgestellte
TR-580 in der oberen Mittelklasse, gilt aber trotz seines Gewichts
von
über 200 kg noch als Tischrechner. Zum Einsatz kamen die
"Computing Systems" Berichten zufolge haupsächlich
an Universitäten und in der Luft- und Raumfahrt. Mit
seiner
digitalen Schnittstelle war der TR-580 besonders für die
Integration in hybride Rechenanlagen konzipiert und
ermöglicht
die Ankopplung an Digitalrechner (etwa an die PDP-8-S).
Wir vermuten, dass von dem TR-580 etwa 250 Exemplare gebaut
wurden; bekannt
sind gegenwärtig noch sechs, von denen zwei nachweislich
funktionieren.
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EAI TR-580, Servopotentiometer. USA, ca. 1968.
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Mit dem TR-580 hielten zum ersten Mal bei EAI Servo-Potentiometer
Einzug bei den Tischrechner-Modellen. Anders als noch beim
EAI
TR-48 werden bis auf 10 Hand-Potentometer die Rechenkoeffizienten nicht
mehr von Hand
sondern einzeln über Motoren gestellt. Die Werteingabe erfolgt
über ein mechanisches Schaltersystem und einen RDAC
(Resistor-Digital-Analog-Converter); diese Technik macht es
möglich, die Potentiometer aus einem
Digitalrechner zu
adressieren und zu justieren - ein Vorteil vorallem, wenn für
ein
anderes Programm viele Parameter neu gesetzt werden müssen.
Adressiert werden die 80 Potentiometer über eine Relais-Logik
auf
dem Mainboard des TR-580; Relais dienen auch dem Anwählen der
64
Rechenverstärker, sowie den Verstärkern der Zeitbasis
und der
Dioden-Funktionen-Generatoren (DFGs).
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EAI TR-580, Rechenverstärker. Links Type 6.614-1; Rechts Type
6.282 USA, ca. 1968 und 1962
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Kaum etwas ist so
typisch
für EAI wie die transistorisierten Rechenverstärker
der Typen
6.x , von denen den Seriennummern zufolge mehrere tausend gefertigt
wurden. Die Verstärker haben im Normalbetrieb eine
Verstärkung von genau -1, bei einer Genauigkeit von 0,01%. Um
den
Drift der Verstärker nahezu vollständig zu
kompensieren wird
das analoge (DC-) Signal in einer Chopperschaltung mittels eines Relais
zerhackt, verstärkt und anschließend gleichgerichtet
dem
eigentlichen DC-Verstärker zugeführt.
Auf obigem Bild ist links die im TR-580 vornehmlich verbaute Type
6.614-1 mit seinen 11 Transistoren pro
Verstärker zu sehen; rechts ein etwas älteres Modell
Type
6.282, wie es in den früheren EAI-Rechnern Einsatz fand (hier
aus
dem schönen TR-48). Bemerkenswerterweise sind alle Transitoren
gesteckt und nicht gelötet.
Die Verstärker werden vor Rechenbetrieb "genullt" (Ue=Ua=0);
übliche Fehlerquellen sind defekte Eingangstransistoren oder
durchgebrannte Kaltleiter in den Ausgangsstufen, bei denen
EAI
kleine Lampen verwendet hat.
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EAI TR-580, 4-fach Operations-Verstärker Type 07.153 USA, ca. 1968
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Das obige Bild zeigt einen Type 6.704-2 Quad DC Amplifier, wie er
im TR-48 und TR-580 verbaut werden kann. Das Exemplar hier mit der
Seriennummer 2120 enthält auf seinem vorderen Chopper-Relais auch
einen Hinweis, wo diese EAI TR-580 möglicherwiese zum Einsatz kam:
Inst. f. Hydraulik, RWTH.
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EAI TR-580, Multiplizierer Type 07.153 USA, ca. 1968
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Die Rechenmodule
wurden von EAI
konsequent weiterentwickelt und Transistorschaltungen vorallem bei der
Steuerung der Rechenschaltungen zunehmend durch integrierte
Schaltkreise ersetzt.
In obigen Bild ist ein Muliplizierer vom Type 07.153 zu sehen: Man
erkennt die Widerstand-Dioden-Netzwerke aus denen die Parabeln gebildet
werden und die kleinen roten Potentiometer zur Einstellung der
Knickstellen. Die Type 07.153 enthält bereits die für
Multiplikationen unerlässlichen Invertierer on board. Im
Vorgänger-Modell, Type 07.150, mussten die Invertierer noch
über benachbarte Verstärker zugeschaltet werden.
Die Module aus dem EAI TR-48 lassen sich auch in einem TR-580
und umgekehrt verwenden.
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EAI TR-580, Anzeige Digital-Voltmeter, USA, ca. 1968.
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Als besondere Herausforderung bei der Restaurierung zeigte sich das
Digital-Voltmeter - eine im Kontext der Zeit vollkommen eigene
Entwicklung von EAI. Zum Betrieb sind insgesamt 13(!)
Betriebsspannungen erforderlich, die zum Großteil
als
tarnsistorisierte Linearregler im DVM-Einschub selbst erzeugt werden.
Die
Anzeige erfolgt mit Dezimalanzeigen durch Glühbirnchen, die
den
Wert auf eine Mattscheibe projezieren ("One-Plane Readout Unit").
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Dokumentation:
EAI: EAI-Report. Mitteilungsblatt der
Electronic Associates GmbH Aachen. Nr. 12. Aachen, 1967.
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