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HONEYWELL 316
general purpose computer
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Honeywell 316 computer. USA, 1970
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Mit der DDP 116 stellte die Firma Computer Control Company (3C) 1964
einen noch mit Transitoren aufgebauten Universal-Rechner mit 16 Bit
Wortbreite vor. Architektur und Konzeption des Rechners fanden sich -
aufgebaut mit netsprechend zeitgemäßen Logik-Elementen
höherer Integrationsdichte -
auch in den Folgemodellen DDP 416 und DDP 516 wieder. 3C war da bereits
an die Honeywell Company verkauft und 3C firmierte nunmehr unter
"Computer Controls division of Honeywell".
Aus der Serie dieser Rechner
kam 1969 die Honeywell 316 (H316) auf den Markt, dicht gefolgt von der
H716, das letzte Modell dieser Reihe, bevor Honeywell die Serie
16 trotz weitreichendem auch wirtschaflichen Erfolgs
einstellte (eine irgendwie nachdenklich stimmende Geschichte, vorallem
auch, weil in etlichen Erfahrungsberichten (Alumis) die sehr kolegiale
und inspirierende Arbeitsatmosphäre und der innovativ-freudige
Geist des Unternehmens 3C hervorgehoben wird).
Bild oben zeigt die Honeywell 316 mit Seriennummer 493 in der Sammlung. Der Rechner wurde 1970 vom Max Planck Institut für
Radioastronomie Bonn beschafft und am
Radioteleskop Effelsberg installiert. Dort hat die H316 nach der mir
überlieferten Geschichte bis 1983 gerechnet. Belegt ist im Nachlass noch eine
Anwendung, geschrieben in Assembler, die Empfängerdaten sammelt, aufbereitet (FFT)
und Frequenzspektren auf einem Bildschirm ausgibt.
Nach seiner Außerdienststellung lagerten Rechner, Netzteil,
Verkabelung, Dokumentation und ein Sack voll Software auf Lochstreifen
unbenutzt aber gut behütet im Keller eines ehemaligen
HONEYWELL
Service-Ingenieurs; 2025 gelangten die Überbleibsel in das Museum.
Mal sehen, ob sich die H316 nochmal ans
Rechnen bringen lässt. Die Restaurierung mit der Sichtung und
Inbetriebnahme des abgesetzten Netzeil-Einschubs.
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Honeywell 316 computer. Inbetriebnahme AULT-Netzteil. |
Auf den ersten Blick kommt in der Honeywell H316 ein
verhältnismäßig einfach
gehaltenes 115V-Netzteil zum Einsatz - ein von der Firma AULT mit der
Bezeichnung PR-130 gefertigter Einschub, der die vier erforderlichen
Gleichspannungen nebst einer Elektronik für Ein- und
Abschaltverhalten bereitstellt. Ledeglich die +15,5 V Spannung wird -
mit einem Linearregler - elektronisch geregelt.
Bei näherem Studium, vorallem der Einschaltautomatik, zeigt
sich
dann eine ausdifferenzierte Schaltung, die für ein
harmonisiertes
Anfahren der Betriebsspannungen und Schaltkreise des Rechners sorgt.
Auf der Primärseite des Transformators wird eine
zusätzliche,
damals nicht ungewöhliche kapazitive Resonanzwindung
verwendet. Das Ganze nennt sich dann "constant voltage transformer" und
kann mit einer kleineren Modifikation wahlweise bei 50 Hz oder 60 Hz
Netzspannung betrieben werden.
Siehe Bild oben - ich habe einige Anläufe mit
Belastungswiderständen und dem Einregeln der entsprechenden
Potentiometer benötigt, um das Netzteil zuverlässig
und
stabil wieder in seinen Arbeitspunkt zu bringen. Bemerkenswerterweise
spielten Elektrik und Elektronik nach Befreiung von Staub und Reinigen
und Ölen des Lüfters auf Anhieb mit. (Vorab hatte ich
die vier großen Becher-Kondensatoren einzeln geprüft
und angefahren).
Der abgesetzte Rechner
hält - für das Netzteil essentiell - ein
Cut-off Relais
sowie einen Temperatur-Sensor bereit. Das Netzteil widerum liefert dem
Rechner neben den Betriebsspannungen ein Power Status- und ein
Fault-Signal (Fehlerfall: "drop to ground"). Gut zu wissen,
wie
das Netzteil "tickt"! - und es zeigt sich bei mehrstündigen
Tests als konstant und stabil.
Der eigentliche Rechner-Einschub (Mainframe) wird vermutlich etwas
aufwändiger:
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Honeywell 316 computer Mainframe. Ansicht von oben, Fundzustand (2024). |
Nach fast 40 Jahren Aufbewahrung in einem Keller zeigt sich im Rechner
Mainframe: Die Ummantelungen aller
Kabelbündel sind spröde und zerfallen schon beim Anheben
des Kabelstrangs, viele Kontakte sind korrodiert, bemerkenswerterweise
grün, also vermutlich ein Kupfersalz und viele Steckkarten sitzen fest. Trotz viel Staub und
Schmutz sind
die Bezeichnungen der Module und Platinen aber noch hinreichend
leserlich und lassen mit Hilfe der Papier-Dokumentation eine erste
Bestandsaufnahme zu:
Bestückung des Mainframe Drawers:
Central
Processor Logic mit ASR Interface Card und 4k Memory Core Plane
Option High Speed Arithmetic
Option Parallel Input/ Output Channel
4k Memory Expansion Moduls (3 mal)
Option Paper Tape Reader
Option Priority Interrupt (4 Channels)
Option Data Multplex Control (SDMC)
Das Bild rechts zeigt die Bestückung aus den Lieferunterlagen vom April 1970.
Der Rechner wurde offensichtlich mal um weitere insgesamt
8K Memory aufgerüstet.
Für das Paper Tape Punch-Modul (PTP) blieb dann allerdings
kein Platz mehr. (Das Modul fand sich aber noch in einem Karton). |
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Die Vorderseite des Rechners lässt sich aufklappen und
ermöglicht den Zugang zum Bedienpanel und zur rechnerseitigen
Elektrik (siehe Bild unten). Die abgehenden blauen Kabel für den
Lüfter rechts führen zu einem eigenen 230V Anschluss
- ein Serviceeinsatz offenbar in Ermangelung eines 115V
Lüfters. Das lässt sich heute für wenig Geld beschaffen:
einen noch fabrikneuen PAPST-Lüfter mit gleichen
Einbaumaßen. Die übrigen Lüfter ließen sich
leicht ausbauen, reinigen und ölen. Die Kabelstränge, die Netzteil und Rechner miteinander verbinden, erhalten
je einen neuen Gewebeschlausch.
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Honeywell 316 computer. Aufgelegte Anschlüsse für die Elektrik im Mainframe.
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Stand: 27. Januar 2025
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Honeywell 316 computer |
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Honeywell 316 computer |
Dokumentation:
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Kategorien |
Computersysteme
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